„Zukunft sichern“: Diözese Linz präsentierte Pläne zur Haushaltssicherung bis 2028

Mit dem gemeinsamen Zukunftsweg „Kirche weit denken“ wurde seit 2017 eine umfassende Neuausrichtung der Diözese Linz auf den Weg gebracht. Dabei hatte man, soweit möglich, die wirtschaftliche Vorsorge mit absehbaren Entwicklungen im Blick. Aufgrund weltpolitischer und gesellschaftlicher Entwicklungen mit all ihren wirtschaftlichen Auswirkungen befindet sich die auch Diözese Linz in einer herausfordernden Situation. Die Zahl der Katholik:innen in Oberösterreich ist in den letzten 10 Jahren um über 100.000 Menschen kleiner geworden. Während die Einnahmen aus dem Kirchenbeitrag in der Summe stagnieren, stiegen aufgrund der sehr hohen Inflation, vor allem der letzten beiden Jahre, die Ausgaben. Durch die Lohnanpassungen sind insbesondere auch die Personalkosten und deren Anteil am Gesamthaushalt stark angestiegen.
Daher wurde in den vergangenen Monaten von der Leitungskonferenz der Diözesanen Dienste – unter Einbeziehung der diözesanen Beratungsgremien und der Fachbereichsleitungen – ein Maßnahmenpaket zur langfristigen Gewährleistung der kirchlichen Schwerpunkte erarbeitet. Ziel ist, bis 2028 wieder ein ausgeglichenes Budget von Einnahmen und Ausgaben zu erreichen; erste Maßnahmen sollen schon 2025 wirksam werden. Am 13. und 14. Juni 2024 wurde im Konsistorium, dem Beratungsgremium des Bischofs, das vorgeschlagene Maßnahmenpaket beraten. Nach dem Votum des Konsistoriums erteilte Bischof Manfred Scheuer den Auftrag zur Umsetzung des Maßnahmenpakets.
Bei einer Pressekonferenz am 18. Juni 2024 in Gaspoltshofen gaben Bischof Dr. Manfred Scheuer, Generalvikar DDr. Severin Lederhilger, Mag.a Edeltraud Addy-Papelitzky, MSc (Leiterin des Bereichs Personal und Qualitätssicherung) und Mag. Reinhold Prinz (Ökonom und Leiter des Bereichs Finanzen und Verwaltung) Einblicke in die geplanten Maßnahmen.
Statement von Dr. Manfred Scheuer
Bischof der Diözese Linz
Wie Anfang März bereits angekündigt, sind wir als Kirche in Oberösterreich herausgefordert, uns tiefgreifenden Veränderungen im gesellschaftlichen Umfeld zu stellen. Die sinkende Teilnahme am kirchlichen Leben, eine abnehmende Bindungsbereitschaft oder die jüngsten politischen und wirtschaftlichen Krisen haben einen direkten Einfluss auf die ökonomische Grundlage vieler Diözesen – auch auf unsere.
Um rechtzeitig darauf zu reagieren, haben wir in den vergangenen Monaten im Projekt
„Zukunft sichern“ ein Rahmenkonzept erarbeitet, das uns bis 2028 wieder ein ausgeglichenes Budget ohne Verwendung von Rücklagen ermöglichen soll. Maßgeblich waren dabei u. a. Fragen, wie unsere Diözese auch in Zukunft Menschen im Glauben und Leben selbst dann begleiten und stärken kann, wenn sie deutlich weniger Ressourcen zur Verfügung hat. Im Sinne der bisherigen Reformen hat das Konsistorium pastorale Schwerpunkte für das Projekt definiert. Die Leitungskonferenz der Diözesanen Dienste hat dann unter Einbeziehung von diözesanen Beratungsgremien und den Fachbereichsleitungen Maßnahmen für alle Bereiche erarbeitet, die vor allem unsere Ausgaben reduzieren sollen.
Neben strukturellen Maßnahmen und einem effizienteren Ressourceneinsatz mussten wir aber auch Entscheidungen treffen, die für mich schmerzvoll sind. Weil davon auch Mitarbeiter:innen und Mitmenschen unmittelbar betroffen sind, braucht es in der Umsetzung eine sorgsame und transparente Maßnahmenplanung. Es ist mir ein Anliegen, dass die Mitarbeiter:innen wissen, dass es auch Veränderungsmöglichkeiten innerhalb der kirchlichen Berufe gibt und dass wir Qualifizierungsmöglichkeiten mit entsprechender Beratung anbieten.
Als Kirche in Oberösterreich wollen wir weiterhin nah bei den Menschen und wirksam in der Gesellschaft sein. Dazu gehört, dass hauptamtliches Personal sowohl in den Pfarren und an verschiedenen pastoralen Orten als auch in den Fachstellen der Diözesanen Dienste zur Verfügung steht und das vielfältige ehrenamtliche Engagement unterstützt. Dabei sehe ich drei wichtige Aufgaben für uns als katholische Kirche:
- Wir wollen Menschen spirituell stärken und begleiten, eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus aufzubauen, zu vertiefen und zu pflegen sowie seine Botschaft im Alltag zu leben.
- Wir wollen solidarisch handeln: Das meint, Gemeinschaft zu fördern, sich für Benachteiligte einzusetzen und sich für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung zu engagieren.
- Wir wollen als Gemeinschaft gut miteinander feiern, handeln und leben: Das meint qualitätsvolle Seelsorge, lebensnah gestaltete Gottesdienste, eine gute Aus-, Fort- und Weiterbildung aller ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter:innen, aber auch synodale Strukturen.
Mit der Neuverteilung der vorhandenen Ressourcen wollen wir als Diözese jene Orte unserer Kirche stärken, wo Menschen zusammenkommen und auf ganz unterschiedliche Art und Weise Glauben und Leben teilen. Ich bin überzeugt, dass wir als Kirche trotz der erforderlichen Kostensenkungen weiterhin ein starkes und sichtbares Zeichen in Oberösterreich sind und wesentliche kirchliche Aufgaben für die Menschen gewährleisten können.
Statement von DDr. Severin Lederhilger
Generalvikar der Diözese Linz
Wir nehmen unsere Verantwortung für die Mitglieder der Katholischen Kirche und die Menschen in Oberösterreich sehr ernst. Die Leitungskonferenz hat daher in den vergangenen Monaten unter Einbeziehung der diözesanen Beratungsgremien und der Fachbereichsleitungen der Diözesanen Dienste Szenarien durchgedacht, wie wir angesichts der wirtschaftlich herausfordernden Situation unserem pastoralen Auftrag als Kirche für die Menschen weiterhin gerecht werden können. Wir haben uns diese Aufgabe nicht leicht gemacht, es war ein intensives Ringen, Überlegen und Abwägen der jeweiligen Konsequenzen unserer Entscheidungen. Dazu gab es auch regelmäßig Informationen an den Betriebsrat. Als Orientierungsrichtlinie dienten dabei die von Bischof Manfred Scheuer bereits genannten Aspekte Spiritualität, Solidarität und Qualität.
Mit Blick auf strategisch festgelegte pastorale und kirchliche Schwerpunktsetzungen wurden jetzt Maßnahmen erarbeitet und beschlossen, die bis 2028 eine ausreichende Kostenreduktion für den langfristig ausgeglichenen Haushalt erbringen.
Fragen, die uns dabei geleitet haben, waren:
- Welche Aufgaben sind für uns als Kirche unverzichtbar?
- Wie könnte etwas auch in anderer Weise wahrgenommen werden?
- Wo werden gleiche oder ähnliche Aufgaben erbracht?
- Wie können mehr Synergien genutzt werden?
Einige strategische Schwerpunkte und Maßnahmen-Beispiele im Überblick:
Unterstützung der (neuen) Pfarren
Mit der Territorialreform haben wir bereits eine gute Grundlage dafür gelegt, dass wir die Seelsorge und kirchliche Verkündigung in den Pfarren mit ihren Pfarrteilgemeinden und pastoralen Orten erhalten und fördern wollen. Mit der Pfarrseelsorge sowie anderen pastoralen und diakonalen Angeboten (Betriebsseelsorge, Krankenhaus- und Krisenseelsorge, Jugendarbeit, Caritas etc.) wollen wir weiter in der Fläche in ganz Oberösterreich präsent sein. Die Mitarbeiter:innen in den Diözesanen Diensten begleiten, unterstützen und servicieren die haupt- und ehrenamtlich Tätigen in unseren Pfarren, damit diese die bestmöglichen Rahmenbedingungen für ihr Arbeiten vorfinden.
Der geltende Personalplan ist weiterhin bis 2026 in Kraft und wird dann entsprechend den Schwerpunktsetzungen und den Veränderungen durch die Territorialreform evaluiert und überarbeitet.
Darüber hinaus sollen weiterhin und verstärkt auch neue Wege der Glaubenskommunikation beschritten und auf diese Weise Menschen außerhalb des pfarrlichen Umfeldes erreicht werden. Beispiele dafür sind etwa die Ermöglichung von Fernseh- und Radiogottesdiensten, das „Grüß Gott!“-Magazin oder öffentliche Projekte wie die „Lange Nacht der Kirchen“.
Kinder- und Jugendpastoral
In den neuen Pfarren sind eigene Beauftragte für die Jugendpastoral vorgesehen. Dies soll zudem unterstützt werden durch ein neues „Jugendbegegnungshaus Weyregg“. Wir bieten jungen Menschen an diesem attraktiven Ruhe-, Kraft- und Lebensort am Attersee die Möglichkeit, kirchlich geprägte Gemeinschaft zu erleben, sportliche und spielerische Aktivitäten zu setzen, Glaubenserfahrungen zu machen, Schulungen und Weiterbildungen zu absolvieren oder einfach in der Freizeit Lebensfreude aufzutanken. Durch den Fortbestand und die Attraktivierung des dort bereits existierenden Campingplatzes wird zusätzlich eine kostengünstige Unterkunftsmöglichkeit geboten. Beim Projekt wird Personal aus der diözesanen Jugendarbeit zum Einsatz kommen. Die bestehenden Jungscharhäuser (aktuell fünf) werden mit Ausnahme eines Standorts (Lichtenberg) weitergeführt.
Soziale Jugendarbeit
Der Standort des bisherigen Jugendzentrums STUWE in Linz wird 2027 mit dem in ähnlicher Weise arbeitenden Jugendtreffpunkt ZOOM an einem neuen Standort zusammengeführt. Damit wird die offene Jugendarbeit seitens der katholischen Kirche in Linz, die besonders auch benachteiligte Jugendliche im Blick hat, unter kostensenkenden Synergieeffekten weitergeführt.
Citypastoral
Derzeit werden die Pastoralkonzepte für die neuen Pfarren in Linz erstellt, wobei die verschiedenen und vielfältigen pastoralen Orte der Stadt besser mit einbezogen werden sollen. Jedoch wird nun der Standort des URBI@ORBI als spezifischer Ort der Begegnung mit Kirche in der Linzer Innenstadt geschlossen. Seelsorgliche Angebote und Akzente wird es aber weiterhin durch die Seelsorger:innen der Innenstadt-Pfarren geben.
Sozial-karitatives Engagement
Der Katholischen Kirche in Oberösterreich ist der Einsatz für die Kinderbildung und -betreuung ein zentrales Anliegen, liegt darin doch auch die Zukunft von Gesellschaft und Kirche. In den nächsten Jahren wird daher viel in die fachliche und strukturelle Qualitätssicherung für die Pfarrcaritas-Kindergärten investiert und für deren fachliche Begleitung gesorgt. Das diesbezügliche Umsetzungsprojekt der Etablierung der Betriebsführung ist dann beendet und die dafür notwendigen Mittel entfallen.
Auch das Engagement für Menschen in Not und die Solidarität für benachteiligte Menschen in den Pfarren, die eng mit der Caritas OÖ verbunden sind und zur Glaubwürdigkeit kirchlicher Verkündigung beitragen, werden weiterhin gewährleistet.
Um sich den karitativen Aufgaben stärker widmen zu können, kommt der diözesane Zuschuss vor allem diesen Bereichen zugute. Deshalb wird aber die eigenständige Betriebsführung des Caritas-Wohnheimes „Guter Hirte“ künftig nicht mehr von der Caritas wahrgenommen, sondern soll einem geeigneten Wirtschaftsbetrieb (zum Beispiel im Verbund mit der KHG) übertragen werden.
Da das Anliegen der Auszeichnung sozialer, kirchlicher und entwicklungspolitischer Aktivitäten mittlerweile von mehreren Institutionen aufgegriffen wurde, nehmen wir Abschied vom traditionellen „Solidaritätspreis der Diözese Linz“, der 2024 zum letzten Mal verliehen wird.
Ganzheitliche Bildung
Wir sichern qualitätsvolle Erwachsenenbildung durch die Stärkung des Katholischen Bildungswerks in den Pfarren und legen den Fokus auf ein gemeinsames diözesanes Bildungshaus mit drei Standorten. Statt bisher 5 diözesan geführten Bildungshäusern wird es künftig eine gemeinsame administrative und konzeptive Gestaltung des Angebotes eines einzigen diözesanen Bildungshauses mit dem Hauptstandort des Bildungshauses Schloss Puchberg in Wels und zwei weiteren Standorten mit Tagungsräumlichkeiten geben, nämlich dem Bildungs- und Begegnungszentrum „Haus der Frau“ in Linz und dem Franziskushaus in Ried. Mit gemeinsam erstellter, aber thematisch differenzierter Programmgestaltung unter einer Leitung für alle drei Häuser soll der lang anstehende Entscheidungsprozess über den Betrieb und die Sanierung der jeweiligen Einheiten zum Abschluss gebracht werden. So wird in der kommenden Zeit in Schloss Puchberg baulich investiert und das Haus für den Aufenthalt attraktiviert. Auch im Bildungshaus St. Franziskus sind Umbauarbeiten notwendig. Das Bildungszentrum Maximilianhaus in Attnang-Puchheim und das Dominikanerhaus in Steyr werden als solche nicht mehr weitergeführt.
Darüber hinaus erfolgt in Absprache mit der Kongregation der Marianisten über den bestehenden Vertragszeitraum (bis 2030) kein weitergehendes Engagement im Bildungshaus Greisinghof in Tragwein, das ebenfalls baulichen Sanierungsbedarf angemeldet hat.
Auch die Katholische Privat-Universität Linz und die Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz sind in die Kürzungsmaßnahmen bis 2028 einbezogen. Trotz der Einsparungen wird die qualitativ hochwertige Aus-, Fort- und Weiterbildung von Priestern, Seelsorger:innen und
Religionslehrer:innen gewährleistet bleiben.
In diesem Zusammenhang ist auch das zukunftsweisende Projekt des „Campus für Bildung, Wissenschaft und Menschlichkeit“ zu sehen, das bis 2028 auf dem Linzer Freinberg entstehen soll und mehrere Bildungseinrichtungen der Katholischen Kirche an einen gemeinsamen Standort bringt (das Projekt wurde den Medien im Frühjahr vorgestellt). Die Zusammenführung mit kirchenmusikalischen und sozialpädagogischen Bildungsinstitutionen stellt dabei eine besondere Akzentuierung und inhaltliche Bereicherung dar. Am Campus sollen Menschen aus- und fortgebildet werden, die in Pfarren, Schulen, wissenschaftlichen und kulturellen Einrichtungen sowie im umfassenden Forschungsdiskurs tätig sind. Es geht dabei um die Zukunftsfähigkeit der Kirche, denn wir brauchen gut ausgebildete junge Menschen, die einen kirchlichen, sozialen oder pädagogischen Beruf ergreifen. Derzeit wird daran gearbeitet, die Finanzierung für dieses Projekt aus diözesanen und öffentlichen Mitteln sowie privaten Sponsoren langfristig gut aufzustellen. Die Mittel für den Umbau gehören zum außerordentlichen Budget, das von den aktuellen Haushaltsüberlegungen des Projektes „Zukunft sichern“ zu unterscheiden ist.
Mittelgewinnung durch organisatorische Optimierungen
Ein breites Feld für Einsparungen ergibt in allen Bereichen der Diözesanen Dienste durch die Optimierung von internen Abläufen und Strukturen, durch die kostensparende Verlegung von Standorten bzw. die Nutzung bestehender kirchlicher Räumlichkeiten sowie durch die Anpassung der diözesanen Infrastruktur an die gesellschaftlichen Veränderungen (gestiegene Mobilität, digitale Kontakte etc.). So können einzelne Kirchenbeitrags-Beratungsstellen zusammengelegt werden, wobei es aber regelmäßige Anwesenheiten vor Ort (etwa in Pfarrbüros der neuen Pfarren) geben soll.
Es wurde im Prozess ersichtlich, dass sich erhebliche Kosten bereits durch eine besser koordinierte Zusammenarbeit, die Zusammenführung von Einheiten oder deren gemeinsame Leitung senken lassen.
Leider bringen die vorgesehenen Maßnahmen aber auch Einschnitte im personellen Bereich mit sich. Für die davon betroffenen Mitarbeiter:innen gibt es allerdings unterschiedliche Szenarien, alternative Angebote oder soziale Unterstützungsmöglichkeiten (anstehende Pensionierungen, Beendigung von Projektanstellungen, Qualifizierungsmaßnahmen etc.).
Statement von Mag.a Edeltraud Addy-Papelitzky, MSc
Leiterin des Bereichs Personal und Qualitätssicherung der Diözesanen Dienste
Wenn wir als Katholische Kirche in Oberösterreich nah bei den Menschen und wirksam in der Gesellschaft sein wollen, dann gelingt uns das nur durch engagierte Mitarbeiter:innen.
Umso schmerzlicher ist es, dass wir aufgrund der wirtschaftlichen Gesamtsituation und gestiegener Personalkosten auch Maßnahmen setzen müssen, die Mitarbeiter:innen betreffen.
Zahlreiche haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter:innen stellen sich mit ihrer Person, ihrer Kompetenz und ihren Charismen in den Dienst für die Menschen und engagieren sich in der Kirche. Manche (wie etwa Religionslehrer:innen) unterstehen einem anderen Rechtsträger. Wir sprechen hier vom Personal, das direkt bei der Diözese Linz angestellt ist: Insgesamt sind in der Diözese Linz 1.170 Personen beschäftigt. Aufgrund einer hohen Teilzeitquote ergeben sich daraus 885 Vollzeitäquivalente.
Durch die im Projekt „Zukunft sichern“ vorgesehenen Maßnahmen ergibt sich in den Jahren 2025 bis 2028 eine Kürzungsnotwendigkeit von 60 Vollzeitäquivalenten (ca. 80 Personen), das ist eine Reduktion von 6,8 %.
Dabei handelt es sich bei 2/5 um Pensionierungen bzw. Projektanstellungen, die auslaufen bzw. nicht mehr umgesetzt werden.
Für 3/5 geht es um neue Aufgaben oder Weiterqualifizierung für offene Stellen in der Diözese. Ist die Beendigung des Dienstverhältnisses nötig, gibt es das Angebot der diözesanen Arbeitsstiftung, durch die Umschulungen ermöglicht werden.
Da sich Mitarbeiter:innen stark mit ihren konkreten Aufgaben identifizieren, sind Veränderungen oft auch dann schmerzlich, wenn die Übernahme anderer Aufgaben innerhalb der Diözese angeboten werden kann. Dennoch sind aufgrund der nötigen Kürzungen und unter Berücksichtigung der strategischen Schwerpunkte Veränderungen nötig.
Mit den betroffenen Mitarbeiter:innen werden Gespräche geführt, um Veränderungsmöglichkeiten und Weiterqualifizierungen auszuloten. Durch die nun eingerichtete interne Jobbörse erhalten interne Bewerbungen einen Vorrang.
In den nächsten 4 Jahren werden insgesamt 100 Mitarbeiter:innen in Pension gehen. Wir werden auch besonders Sorge tragen für jene Mitarbeiter:innen, die kurz vor der Pension sind.
Gleichzeitig sind 30 Vollzeitäquivalente im Bereich der Jugendarbeit der Diözese sowie in Seelsorge und Innovationsprojekten in Pfarren offen; es werden in den nächsten Jahren 20 Vollzeitstellen für Verwaltungsvorständ:innen in den neuen Pfarren ausgeschrieben.
Die Diözese ist und bleibt eine verlässliche Arbeitgeberin. Qualifiziertes Personal zu finden, zu
entwickeln und zu halten ist eine erklärte Schwerpunktsetzung. Engagierte und begeisterte Mitarbeiter:innen sind DIE Ressource der Katholischen Kirche in Oberösterreich.
Statement von Mag. Reinhold Prinz
Ökonom und Leiter des Bereichs Finanzen und Verwaltung der Diözesanen Dienste
Mit dem gemeinsamen Zukunftsweg „Kirche weit denken“ wurde seit 2017 eine umfassende diözesane Neuausrichtung – pastoral und organisatorisch – auf den Weg gebracht. Dabei hatte man, soweit möglich, die wirtschaftliche Vorsorge mit absehbaren Entwicklungen im Blick. Schon im Strukturprozess wurde die Reduktion von Fixkosten als Ziel benannt.
Aufgrund unerwarteter geopolitischer Entwicklungen und deren Auswirkungen befindet sich auch die Diözese Linz in einer wirtschaftlich herausfordernden Situation. Die Zahl der Katholik:innen in Oberösterreich hat sich in den letzten 10 Jahren um 10 Prozent verringert, die Gemeinschaft der Katholischen Kirche in Oberösterreich ist also um über 100.000 Menschen kleiner geworden. Während die Einnahmen aus dem Kirchenbeitrag – sie machen rund 75 % der Erträge und Erlöse aus – in der Summe stagnieren, stiegen aufgrund der sehr hohen Inflation, vor allem der letzten beiden Jahre, die Ausgaben. Durch die hohen Kollektivvertragsanpassungen sind insbesondere auch die Personalkosten stark angestiegen.
Wir haben uns in den vergangenen Monaten einen Überblick über die Abläufe in den Diözesanen Diensten verschafft und gemeinsame Ziele definiert, um die Haushaltspläne bis 2028 zu sichern. Konkret geht es um eine Fixkostenreduktion von rund 17 Millionen Euro. Das nun vorliegende Ergebnis zeigt nachhaltige Einsparungen von mindestens 13,4 Millionen. Die ursprünglich angezielten 17 Millionen sind daher noch nicht ganz erreicht. Mit Folgeprojekten und kontinuierlicher Evaluierung wird es uns jedoch gelingen, finanziell auf einem stabilen Kurs zu bleiben.
Wir sind zuversichtlich, dass wir mit den vorliegenden Maßnahmen eine tragfähige Basis für die Zukunft schaffen, um die pastoralen Aufgaben der Katholischen Kirche in Oberösterreich langfristig erfüllen zu können und somit den Haushalt für die Zukunft sichern zu können.
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