Freitag 19. September 2025

Mariazell: Vollversammlung der Bischofskonferenz eröffnet

Zum Auftakt ihrer Sommervollversammlung  in Mariazell berieten Österreichs Bischöfe beim Studientag am 16. Juni 2025 mit den Mitgliedern der Unabhängigen Opferschutzkommission und der Stiftung Opferschutz über Missbrauchsprävention und Opferschutz.

Mit einem gemeinsamen Gebet beim Mariazeller Gnadenaltar hat am 16. Juni 2025 die Sommervollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz begonnen. Im Anschluss trafen die Bischöfe unter dem Vorsitz von Erzbischof Franz Lackner zu den Themen über Missbrauchsprävention und Opferschutz mit den Vertreterinnen und Vertretern der Unabhängigen Opferschutzkommission und der kirchlichen Stiftung Opferschutz zusammen.

An dem Studiennachmittag in Mariazell nahmen u. a. die unabhängige Opferschutzanwältin Waltraud Klasnic und die Mitglieder der Kommission - Prof. Reinhard Haller, Ulla Konrad, Werner Leixnering, Caroline List und Kurt Scholz - Koordinator Herwig Hösele und Büroleiterin Brigitte Dörr teil.

Von der Stiftung Opferschutz waren die Vorstandsmitglieder Abt Thomas Renner, Ordenskonferenz-Generalsekretärin Sr. Christine Rod und Rita Kupka-Baier sowie der Sekretär des Beirats Opferschutz, Matthias Theil, gekommen.

 

Mitglieder der Bischofskonferenz, der Unabhängigen Opferschutzkommission sowie kirchliche Opferschutzeinrichtungen

Die österreichischen Bischöfe mit Vertreter:innen der Unabhängigen Opferschutzkommission und der kirchlichen Stiftung Opferschutz. © Kathpress / Paul Wuthe



Knapp 3.500 Fälle entschieden


Die Katholische Kirche hat auf einer eigenen Website (https://www.ombudsstellen.at/) alle Informationen zu Maßnahmen, Regelungen und Orientierungshilfen gegen Missbrauch und Gewalt im kirchlichen Bereich gebündelt. Zugleich werden auch immer aktuelle Zahlen bekannt gegeben. Mit Stand 31. Mai 2025 hat die Unabhängige Opferschutzkommission demnach seit dem Jahr 2010 3.492 Fälle entschieden. In 3.214 Fällen wurde zugunsten der Betroffenen entschieden.

Insgesamt handelt es sich um 3.640 Betroffene von physischer und/oder sexueller Gewalt, davon 2.271 Männer (62,4 Prozent) und 1.369 Frauen (37,6 Prozent). Den Betroffenen wurden bisher in Summe 37,7 Mio. Euro zuerkannt, davon 29,79 Mio. Euro als Finanzhilfen und 7,91 Mio. Euro für Therapien. Die Kirche hat alle Entscheidungen der "Klasnic-Kommission" umgesetzt.

Die meisten Vorfälle sind rechtlich verjährt und haben sich hauptsächlich in den 1960er- und 1970er-Jahren ereignet. 11,7 Prozent entfallen auf die 1980er-, 4,8 Prozent auf die 1990er-Jahre; 1,8 Prozent haben sich seit 2000 ereignet.

80 Prozent der Betroffenen berichten von psychischer Gewalt, 79 Prozent von körperlicher Gewalt, 27 Prozent von sexueller Gewalt und 11 Prozent von körperlicher und sexueller Gewalt, wobei Mehrfachnennungen möglich waren.

 

Erzbischof Franz Lackner, die Vorsitzende der Unabhängigen Opferschutzkommission Waltraud Klasnic und Bischof Benno Elbs (Vorsitzender Beirat Opferschutz)

V. l.: Erzbischof Franz Lackner (Vorsitzender Österreichische Bischofskonferenz), die Vorsitzende der Unabhängigen Opferschutzkommission Waltraud Klasnic und Bischof Benno Elbs (Vorsitzender Beirat Opferschutz). © Kathpress / Paul Wuthe



Synodalität und Schöpfungsverantwortung


Die Bischöfe werden sich im Rahmen ihrer dreitägigen Zusammenkunft auch mit der Weiterarbeit am Schlussdokument zur Bischofssynode über Synodalität befassen. 10 Jahre nach der Veröffentlichung der Umwelt-Enzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus (2013-2025) werden die Bischöfe über ihre bisherige Umsetzung und Perspektiven für die Zukunft beraten. Für Dienstag ist außerdem ein Treffen mit dem Apostolischen Nuntius in Österreich, Erzbischof Pedro Lopez Quintana, geplant.

Zum Abschluss der Vollversammlung feiern die österreichischen Bischöfe am Mittwoch, 18. Juni 2025 um 11.15 Uhr einen Festgottesdienst in der Wallfahrtsbasilika Mariazell, zu dem die Gläubigen eingeladen sind. Der Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl wird der Messe vorstehen und auch predigen.

 

Kathpress

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