Gruß von Pfarrer Dr. Wagner
Meine lieben Pfarrangehörigen, verehrte Leser im Internet!
Ein neues Arbeitsjahr hat längst begonnen, und wir sind dabei, alles in die Wege zu leiten, damit es ein gutes und fruchtbares Jahr werden kann. Dabei frage ich mich: Wovon hängt alles ab? Unzweifelhaft ist die Antwort: Von jedem von uns. Tatsächlich muss jeder seine Hausaufgaben machen. Da sind nicht nur die Verantwortlichen des Pfarrgemeinderates und der Arbeitskreise, sondern auch alle Mitglieder: jeder überlegt sich, was in diesem Jahr wichtig ist. Davon hängen die Schwerpunkte ab, die im neuen Arbeitsjahr gesetzt werden sollen. Was kann ich persönlich zu einer lebendigen Pfarrgemeinde beitragen? Was sollen wir in Zukunft lassen, weil dafür zu wenig Interesse ist? Was sollen wir verstärken, weil Bedarf ist? Zweifellos ist es wichtig, dass jeder sich Gedanken macht, worum es geht und worauf es ankommt. Wenn ich in unserer Zeit auch bei den Mitarbeitern immer wieder größere spirituelle Mängel feststelle, dann darf sich niemand wundern, dass einem sehr schnell alles zu viel wird. Nicht wenige unserer christlichen Zeitgenossen, darunter auch nicht wenige Priester, haben immer wieder eine Angst, dass ihnen alles zu viel wird. Und wenn dann auch im Lauf der Zeit die Freude abhandengekommen ist, mit der man alles in der Pfarre, was man tut, tun soll, dann bleiben oftmals nur schöne Reden und ewige Kritik an dem, was der andere tut oder auch nicht tut. Und Seelsorge heißt für mich, dass ich mich um den persönlich kümmere, der mich braucht.
Ganz am Anfang eines Arbeitsjahres in der Pfarre St. Jakob in Windischgarsten steht immer die Prozession zur Rot-Kreuz-Kapelle. Dabei geht es dieses Mal in Anlehnung an die zweite Lesung vom 25. Sonntag im Jahreskreis im 1 Tim 2,1-8 um das Gebet. Christen glauben an die Kraft des Betens. Sie glauben, dass Beten eine Hilfe ist und dass sie im Gebet Gott ganz nahe sind und Gott auch ihnen nahe ist. Im Gebet können wir Gott alles sagen, was uns auf dem Herzen liegt: das, was uns traurig, aber auch das, was uns froh macht. Gott hört uns zu, weil wir ihm wichtig sind, und wir sind sehr aufmerksam, damit auch wir hören, was Gott uns sagen möchte. Damit wir wirklich beten können, braucht es Zeit, aber auch immer wieder Ruhe. Wenn wir mit Gott reden wollen, soll uns dabei nichts stören. Wir sollen uns von Gott aber auch berühren lassen. Wir dürfen ihm sagen, was uns betrifft, und wir dürfen ihm sagen, was andere Menschen betrifft. So dürfen wir auch füreinander beten. Niemand darf da ausgeschlossen werden. „Für alle Menschen“ (1 Tim 2,1) sollen wir bitten und fürbittend eintreten. Ja, ich bin überzeugt, dass Beten hilft, dass es sogar möglich ist, mit dem Gebet die Welt zu verändern, im Kleinen, aber auch im Großen. Und wenn wir manchmal nicht erhört werden, dann hat Gott eine bessere Variante, als wir sie uns ausgedacht haben.
So treffen wir uns auf dem Hengstpass am kommenden Sonntag um 10.00 Uhr, wo wir nicht nur den 25. Sonntag im Jahreskreis feiern, sondern auch an den Hl. Evangelisten Matthäus am 21. September denken. Betend ziehen wir mit der Bergknappenmusikkapelle nach unten, beten den Rosenkranz und freuen uns, dass wir jenen, die von der anderen Seite aus der Steiermark kommen, ebenso begegnen und dann um 11.00 Uhr die Festmesse bei der Rot-Kreuz-Kapelle miteinander feiern, die von derselben Musikkapelle wieder musikalisch gestaltet wird. Schön ist es, wenn es dann im Anschluss nach einer kurzen Andacht noch die Gelegenheit gibt, in gemütlicher Runde zusammenzusitzen und sich zu stärken.
Worauf kommt es also an? Zunächst, dass wir dabei sind und mitfeiern. Das sage ich deshalb, weil es immer schwieriger wird, etwas gemeinsam zu feiern. Der ist dort dabei, und jene fahren da hin, und dort feiern die andern, sodass es nicht nur im kirchlichen Leben, sondern auch im Alltag immer schwieriger wird, gemeinsame Termine aufrecht zu halten. Und wenn dann jemand überhaupt keine pfarrliche Verbundenheit kennt, dann weiß er auch um die pfarrlichen Termine überhaupt nicht Bescheid, obwohl es den Pfarrkalender gibt, wo die Fotos vor einigen Jahren kleiner geworden sind, damit die Termine leichter gelesen werden können. Nicht vergessen dürfen wir, dass auch Kinder- und Jugendliche zur Rot-Kreuz-Kapelle kommen, weil es in Zukunft diese Wallfahrt nur mehr dann gibt, wenn heute schon Kinder- und Jugendliche diesen Weg kennen- und lieben lernen. Und dann gibt es morgen beim Pfarrheim um 16.00 Uhr den Jugendstart, wo unsere Pfarrjugend ins neue Arbeitsjahr startet. So freuen wir uns, wenn viele kommen, und hoffen, dass junge Menschen zu einer guten Gemeinschaft zusammenfinden. Und dann halten wir am Montag, 6. Oktober, die Altenwallfahrt, die in Rosenau um 11.45 und in Windischgarsten um 12.00 Uhr beginnt und uns nach St.Marienkirchen/Hauruck und Stadl Paura bringt. Die Pfarrwallfahrt wird uns vom Montag, 27. April bis Montag, 4. Mai auf die Spuren der Heiligen nach Italien (Padua, San Giovanni Rotondo und Assisi) mit vielen schönen Zwischenstationen bringen. Für all das erbittet das Pfarramt Ihre Anmeldung.
In der Hoffnung auf eine gute Zukunft, grüßt Euch alle
Euer Pfarrer Dr. Gerhard M. Wagner