Geheimnis Gottes
Schriftstellen:
Lesung aus dem Ersten Johannesbrief 2,22-28.
Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes- Jh 1,19-28.
Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!
Gott ist und bleibt ein Geheimnis. Der Mensch kann Gott nie begreifen, aber er kann sich dem Geheimnis Gottes nähern und es erfahren.
Dafür stehen die heutigen Tagesheiligen Basilius der Große und Gregor von Nazianz. Sie lebten beide im 4. Jahrhundert nach Christus. Sie waren von Jugend auf freundschaftlich verbunden, waren Bischöfe und bedeutende Theologen der frühen Christenheit. In den Auseinandersetzungen mit der Irrelehre des Arius, der Jesus lediglich auf einen besonderen Menschen reduzierte, traten sie beide für das volle Gottsein und volle Menschsein Jesu ein. Sie versuchten das Geheimnis Gottes zu beschreiben. Auch wir stehen vor dem Geheimnis Gottes. Wir können nur staunen und anbeten, und dürfen uns Gott nähern. Dabei spüren wir wohl unsere menschliche Vorläufigkeit, so wie uns Johannes der Täufer heute im Evangelium begegnet. Dreimal sagt er: „Ich bin es nicht.“ Vielleicht kommen wir dem Geheimnis Gottes näher, wenn wir zuerst einmal versuchen auszudrücken, wie er nicht ist, anstatt genau zu wissen, wie er ist. Wichtig ist weiters, dass wir dranbleiben am Geheimnis Gottes ein ganzes Leben lang. Das ist auch dem Verfasser des Johannesbriefes ein Anliegen, wenn er sagt: „Und jetzt, meine Kinder, bleibt in ihm, damit wir, wenn er erscheint Zuversicht haben und bei seinem Kommen nicht zu unserer Schande gerichtet werden.“
Maria, aus der das Geheimnis Gottes ein Mensch geworden ist, möge uns helfen immer tiefer einzudringen in das Geheimnis, dass der große und unbegreifliche Gott ein sterblicher Mensch geworden ist.
Pfarrer Maximilian Pühringer, O.Praem.