Jesus verkündet das Reich Gottes, gründet aber keinen Gottesstaat, sondern setzt eine Glaubensbewegung in Gang, die sich nach Ostern „Kirche“ zu nennen beginnt. Durch diese Bewegung kommt eine Differenzierung in die zerklüftete Landschaft von Politik und Religion, ohne die sich die spätere Geschichte nicht erklären lässt. Gerade in der Gegenwart darf diese aber nicht als gegeben angesehen werden, sondern muss erstritten werden, weil der Fundamentalismus neue Macht entfaltet und sich der politische Laizismus als ohnmächtig erweist.
Das Seminar zeichnet die Mission Jesu in die jüdische Theologie der Antike ein und markiert wichtige Stationen der Orientierung im frühesten Christentum. An zentralen Feldern politischen Handelns wird erprobt, wie durch eine neutestamentliche Ethik Gerechtigkeit gefördert werden kann, so dass jenseits von Heilsversprechen politische Arbeit an Tugenden, Werten, Prozessen und Zielen Maß nehmen kann, die Gottes- und Nächstenliebe verbinden.
Referent:
Univ.-Prof. Dr. Thomas Söding, Professor für Neues Testament an der Ruhr-Universität Bochum
Termin/Ort:
Mi, 5. Nov. 2025, 9.00–16.30 Uhr; Priesterseminar Linz
Kosten:
Übernahme der Aufenthaltskosten (Mittagessen) laut Weiterbildungsrichtlinie
Anrechenbar:
- QQ5 (Spiritualität)
- Priester/Hauptamtliche in der Pastoral (Theologische Reflexion)
- Diakone (Spiritualität)
Zielgruppe:
Mitarbeiter:innen in der Pastoral und Interessierte
Kooperation mit der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz und dem Bibelwerk Linz