Würdigung eines Vergessenen – Broschüre zu P. Josef Meindl SJ erschienen
Verfasst wurde die Broschüre vom Theologen Karl Ramsmaier, dem Leiter des Projekts „Kirche und Landesausstellung 2021“. Er selbst zeigt sich vom inzwischen in Vergessenheit geratenen P. Josef Meindl beeindruckt: „P. Josef Meindl war ein mutiger Seelsorger in einer schwierigen Zeit. Er war eine interessante Persönlichkeit, die uns auch heute noch etwas zu sagen hat.“ Deshalb war es das Anliegen Ramsmaiers, der auch eine Broschüre zum bekannten Steyrer Taufbecken herausgegeben hat, das Wirken Josef Meindls in der Arbeiter*innenseelsorge zu würdigen. Aber auch P. Meindls Einsatz für die Pfarre Münichholz ist von historischer Bedeutung: Obwohl Münichholz eine nationalsozialistische Mustersiedlung werden sollte und das Ansuchen um einen Bau einer Pfarrkirche abgelehnt wurde, begann P. Meindl ab 1941 dort eine christliche Pfarre aufzubauen. Der gebürtige Linzer taufte im Geheimen Kinder und ließ Hostien ins KZ-Außenlager Steyr-Münichholz schmuggeln. Karl Ramsmaier erzählt: „Nach dem Krieg hat er in einer Baracke gewohnt, in der auch die erste Kirche untergebracht war. Später baute er die erste eigene Kirche in Münichholz.“ Nach dem Bau der Kirche und deren Weihe zog P. Meindl 1946 nach Lenzing und später nach Riedersbach-Trimmelkam, um dort Pfarren in Arbeiter*innensiedlungen aufzubauen.
„Pater Meindl ist ein Beispiel für eine Kirche, die nicht darauf wartet, dass die Menschen zu ihr kommen, sondern die auf die Menschen zugeht. Insofern ist er ein Vorbild für die Kirche von heute“, schreibt Altbischof Maximilian Aichern auf der Rückseite der Broschüre.
Gefördert wurde das Heft durch die Diözese Linz, das Land OÖ, die Stadt Steyr, die österreichische Provinz der Jesuiten, SKF Österreich AG und die Pfarre Münichholz.
Erhältlich ist die Broschüre um 10 Euro in der Buchhandlung Ennsthaler, im Pfarrbüro Steyr-Münichholz, im Treffpunkt mensch&arbeit Steyr und bei Karl Ramsmaier (k.ramsmaier@dioezese-linz.at).
Text: Mag.a Melanie Wurzer BA